Die Lehrer in Klein-Linden.
1. Ludwig Haupt,
1650 – 1677.
Ludwig Haupt, *??,
??, +um 1677, Klein-Linden.
1. Ehefrau: Anna
Elisabetha Schmidt, Johannes Lentz Witwe.
2. Ehefrau: Maria
NN, Baldasar Weygels Witwe.
Erster nachweisbarer Schulmeister (Gründer der Schule?) in
Lindes, Opfermann, Schmied.
KB 2 Gr-L: oo 2: Ludwig Haubt, Opfermann u. Wittiber(?)
& Maria, Balthasar Weigel, Sen. & CGS vidua.
+/#: [nicht im KB 2. Er muß um 1677 gestorben sein, der
Eintrag im Prot. Vig. ging verloren.]
[Er stammt möglicherweise aus der Herborner Gegend, da,
lt. Protocollum Vigelii, "in einem Dorf bei Herborn" sein Bruder
begraben wird.]
Matthes & Rau: 1. Schulmeister & Gründer(?) der
Schule in Lindes, amtierte von 1650-1677. Hielt
Schule in seiner Wohnstube. Sein
Nachfolger wurde sein Stiefsohn Ludwig Weygel.
1. Ehe: Angabe von Frau Elisabeth Lenz, Lollar, nach
genealogischen Notizen von Pfarrer Hoffmann.
Stumpf, Seite 30:
1640: Ludtwig Haupt (Kriegsschaden: Ludwig Haupt 6
[Reichstaler]).
1660: Ludwig Herbst [mit Sicherheit Lesefehler, einen
"Herbst" gab es nicht in Lindes.]
Nennungen im Prot. Vig.:
den 2. Mart. (1652) haben die Lindeßer einen Zaun umb
ihren Kyrchhof gemacht. Hat seythero nach dem Kriegswesen noch immer offen
gestanden. den 4. der Opfermann Dörner drauf gemacht.
den 7. Mart. (1652) ich (da ein Student ...[leer] fur mich alhir predigte:) des morgens Zu Lindes geprediget, vnd Johann-Philipsen, Peter Lentzen Kind getauft. It(em) Elisabeth(en), Ludwig Haubts Opfermanns frawen ein Zeugnus gegeb(en), Hermann Sacken Zu Heuchelheim ein Kind zu heben.
den 9. und 10. 10br. (1656)
...
Eod. Joh. Ludwig, Opfermanns bruder Zu Lindes hinweg
gegangen gen Biel, Zu seinem anderen bruder, so salwin hat
[Zwischen die Einträge
reingekritzelt, kaum lesbar.]
den 7. Jul. (1657) hat der Kastenmeister gev. Elias Wagner 3. mas Kalck Zu Lindes vom Opfermann gekauft fur 9.alb. und gelescht und eingegrab(en) in den Früe(?)Hof.
den 4. 7br. (1673) spricht mich Ludwig Haubt, Schulmeister
und Opfermann zu Lindes schriftlich an, dz ich seiner Haußfrauen Elisabethen,
85. Jahr alt, so seyt 18. Aug. einen durchbruch gehabt, und gestern (3.dieseß)
abends zwischen 5.und 6.uhren gestorben ist, morgen (5.dieseß) die LeichPredigt
thun wölle. Habe ihr
den 5. ejusd. die LeichPredigt (Zugleich auch monatl.
BettagsPredigt) gehalten, über die II. Bitt in der Litaney: Christe eleison, M.
Georg Albrechts II. Predigt darüber. Führete auch das gesang. Hielte (cum
uxore) mahlZeit mit ihm.
den 25. Jul. (1676) sagte mihr der Opfermann Zu Lindes, daß unserß gn. Landes Fürsten Bruder H. Landgraf Georg; It(em) der graf von Greifstein (welcher vor 8 tagen noch vor seiner Schmidten gewesen,) gestorben wären.
HS, Band X, Seite 48: Ludwig Haupt von Klein=Linden, 1650-1677 Schulmeister in Klein-Linden.
2. Ludwig Weigel,
1677-1698.
Ludwig Weygel, *um
1651, Klein-Linden, +11.06.1723, Klein-Linden.
Ehefrau: Anna
Elisabeth Sack von Heuchelheim.
Schulmeister in Lindes von 1677-1698. Folgte seinem Stiefvater Ludwig Haupt und gab das Amt an seinen Schwiegersohn Johann Peter Neydel weiter. Kirchensenior.
oo: KB 2 Gr-L: Ludwig, Balth. Weygel, Sen. u. C.G.S. fil.
rel. & Elisabetha, Hermann Sack, v. Dutenhofen fil.
[Den Namen "Sack" gibt es in Dutenhofen nicht bei
Stumpf. Nach Auskunft von Herrn Agel auch nicht im KB usw. Durch die
Patenschaften ist aber sehr deutlich, daß die Frau aus Heuchelheim stammen muß
und eine Tochter von dem dortigen Hermann Sack sein muß. Den Beweis erbrachte
dann eindeutig das Protocollum Vigelii:]
oo: Prot. Vig. Proclamationen:
den 19. Januar (1673) Ich des morgens Zu Lindes geprediget,
und daselbst (auf ansprechen Ludwig Haupten) Ludwig, Balthasar Weigels S. gewes:
Senioren und Centgerichts Schöpfen sohn, mit Elisabethen, Hermann Sacken
tochter von Heuchelheim, aufgerufen 1.mahl.
den 26. Januar (1673) habe ich Ludwigen, Balthasarß Weigelß S. Sohn zu Lindes, und seine Braut Elisabethen, Hermann Sacken von Heuchelheim tochter, 2.mahl aufgerufen.
den 2. febr. (1673) Ludwig Weigel und Elisabeth gespons(en) 3.mahl aufgerufen.
+/#: Gr-L: Abends zwischen 6 u. 7, ... Kirchenältester zu
Lindes, auch ehemals daselbst gewesener Schuldiener, Aovum 72 Jahr u. etl.
Wochen.
[Kl-L: kein #datum, keine Altersangabe.]
HS, Band X, Seite 48: Johann Ludwig Weigel von Klein=Linden, Sohn des Kirchenältesten Johann Balthasar Weigel, 1677-1698 Schulmeister in Klein=Linden. Er war der Stiefsohn seines Vorgängers.
3. Johann Peter
Neidel, 1698-1716.
Johann Peter Neydel,
*err. ??.03.1672, Klein-Linden, +10.11.1716 Klein-Linden.
Ehefrau: Catharina
Maria Weygel von Lindes.
Schulmeister in Klein-Linden, 1698-1716, Schwiegersohn des vorherigen Schulmeisters.
*/~: [Im KB 1 Gr-L keinen Geburtseintrag in 1672 gefunden.]
Y: 1684: (bei Lindeser Knaben, alle ohne Vaterangabe):
Johann Peter Neijdel.
oo: den 8.9bris Peter Neydel zu Lindes mit Catharina Maria,
Ludwig Weygels, Schulmeisters Tochter daselbst ehelich copuliert worden.
+/#: ... abends gegen 7 Uhr, ... mit 44 Jahr,8 Monath,
weniger etliche Tag. Schuldiener allhier, hat sein Amt wohl und treu verrichtet.
HS, Band X, Seite 48: Johann Peter Neidel von Klein=Linden, Sohns des Gemeinsmanns Johannes Neidel, 1698-1716(+) Lehrer in Klein=Linden. Sein Adjunkt war 1713-1716 sein Schwiegersohn Johann Michael Daubner, der sein Nachfolger wurde.
4. Johann Michael
Daubner, 1716-1719.
Er war der Schwiegersohn seines Vorgängers. (siehe Nr. 6.)
5. Johann Wilhelm
Lampes, 1719-1731.
Johann Wilhelm
Lampus, ~20.10.1696 Gießen, +11.06.1748 Fellingshausen.
Ehefrau: Anna Maria
Acker von Lindes.
Lehrer in Lindes, Annerod & Fellingshausen.
1719-1731 Schulmeister in Klein-Linden.
*/~: nach FB Gießen, 2322,5. [Dort 6 Geschwister
eingetragen.]
oo: Johann Wilhelm Lampus, Schulmeister allhier &
Johann Henrich Ackers Tochter.
NB: Weil der Bethtag in diese Woche eingefallen, ..umb Erlaubniß, die
Hochzeit mit Spielleuten....
+: nach HS.
Ab 1730 Schulmeister in Annerod (Tausch mit Michael Daubner). [Rektor Rau.]
FB Annerod, 313.
HS, Band X, Seite 51: Johann Wilhelm Lampes, geb. 1696 zu Gießen, Sohn des Bürgers Lampus, 1719-1731 Lehrer in Klein=Linden, 1731-1739 Lehrer in Annerod, 1739-1748 Lehrer in Fellingshausen, + 11. Juni 1748.
6. Johann Michael
Daubner, 1731-1739.
Johann Michael
Daubener, *03.01.1694, Annerod, + 02.04.1761, auf einer Wiese zwischen Romrod
& Gethürms.
Ehefrau: Anna
Elisabeth Neydel von Lindes.
Schulmeister in Lindes,
Annerod, Lindes, Dauernheim, Rudingshain & Gethürms.
Schulmeister in Lindes: 1716-1719 & 1731-1739.
oo: Johann Michael Dauberer, Schuldiener allhier, Johann
Henrich Dauberer von Annerod Sohn & Anna Elisabeth Neydel, Johann Peter
Neydels hinterl. Tochter.
+: "Herr Joh. Michael Taubner, gewesener Schulmeister
auf dem Gethürms, hatte sich den 1. April hierher nach Romrod um gewisser Geschäfte
willen begeben, und als er auf dem Rückwege wieder begriffen war, so blieb er
wegen zugestoßener Schwachheit unterwegs auf einer Wiese in der Aue die Nacht
hindurch liegen und starb des Morgens gegen 7 Uhr, als dem 2. April, in einem Alter von 67 Jahren und 3 Monate; den folgenden
Tag aber hierauf wurde er christlichem Gebrauche nach allhier zur Erde
bestattet."
HS, Band X, Seite 317: Johann Michael Daubner von Annerod, Sohn des Lehrers Heinrich Christoph Daubner, 1713-1716 Adjunkt, 1716-1719 Lehrer Klein=Linden, 1719-1720 Adjunkt, 1720-1731 Lehrer Annerod, 1731-1739 Klein=Linden, 1739-1741 zweiter Lehrer in Dauernheim, 1741-1743 Lehrer in Rudingshain, 1743-1761 Lehrer in Gethürms, + 2. April 1761. Sein Adjunkt war 1752-1761 sein Sohn Johann Friedrich Daubner, der sein Nachfolger wurde. Über den Tod Daubners ist in dem Romroder Kirchenbuch folgender Eintrag enthalten: [s. o.]
7. Johann
Friedrich Wagner, 1739-1762.
Johann Friedrich
Wagner, *13.04.1719, Fürfeld in der Pfalz, +24.04.1788, Heuchelheim.
Ehefrau: Catharina
Elisabeth Lentz aus Lindes.
1739-1762 Lehrer in Lindes, 1763-1788 Lehrer in
Heuchelheim.
*: nach Hassia sacra.
oo: (KB Gr.- & Kl.-L.): Herr Johann Friedrich Wagner,
zeitiger Schulmeister (Scholae praeceptor allhier) in Lindes [keine Herkunft
gnt.] & Johannes Lentz hinterl. Tochter. [KB Gr-L:] Festu Circumcisi
[wäre 1. 1.], sponsaliter cop.: 27.12.1745. [KB Kl-L:] 28.1.1746.
+: [nach FB Heuchelheim:]
24.4.1788, 66 Jahre.
Nach Patenangaben im KB Großen-Linden ist er eindeutig ein
Sohn von Johann Philipp Weigel, Lehrer. (738,1 FB Gr.-L.).
HS, Band X, Seite 64: Johann Friedrich Wagner, geb. 13. April 1719 zu Fürfeld, Sohn des aus Großen=Linden stammenden Lehrers und Gerichtsschreibers Johann Philipp Wagner, 1739-1762 Lehrer in Klein=Linden, 1762-1788 Lehrer in Heuchelheim bei Gießen, +24. April 1788. Sein Adjunkt war 1733-1788 sein Schwiegersohn Johannes Henkelmann, der sein Nachfolger wurde.
8. Johann
Gottfried Fritsche, 1763-1790.
Johann Gottfried
Fritsche, * err. 31.12.1721, Allendorf/ (?), +18.01.1790, Klein-Linden
Ehefrau: Elisabetha
Dorothea Luise Weychard
Von 1763-18.1.1790 Lehrer in Klein-Linden.
Nach KB ist er am 26.04.1763 schon Schuldiener in Lindes,
nach Rektor Rau: 7.3.64.
+/#: abends um 7 Uhr; alt 68 Jahre und 18 Tage.
"Er hatte, mit kurzen Worten zu sagen, sein Amt 27
Jahr in ununterbrochener Gesundheit mit .. Eifer und aller Treue versehen, bis er in vorigem Herbst mit einer
schmerzhaften Gliederkrankheit überfallen wurde, ..."
[Nicht genannt im FB Allendorf/Lahn.]
HS, Band X, Seite 48: Johann Gottfried Fritsche, 1764-1790 Lehrer in Klein-Linden, + 18. Januar 1790, alt 68 Jahre, 18 Tage. Sein Adjunkt war 1779-1783 sein Sohn Hieronymus Fritsch (66) und 1784-1785 Georg Andreas Sommerlad (104).
9. Justus Franck,
1790-1808.
Johann Justus Franck, *26.05.1750, Maulbach,
+19.01.1808, Klein-Linden
oo: 25.06.1776
Ehefrau: Maria
Jacobina Schmitt, *06.10.1742,??; +03.07.1830, Klein-Linden
+/#: Joh. Justus Franck,
Schullehrer dahier, starb am neunzehnten Januar (1808), Abends zwischen neun und
10 Uhr an einer Entkräftung, und wurde den 21sten ejusd. beerdigt, Nachmittags
gegen 1 Uhr.
Sein Alter hatte er
gebracht auf Sieben und fünfzig Jahr, Sieben Monate, u. 24 Tage.
Die
Wahrheit dieses Portocolls bezeugen mit ihres Namens Unterschrift, des
Verstorbenen Wittwe Maria Jacobine, geb. Schmittin, und der Kirchen Senior Joh. Weygel,
der bei der beerdigung zugegen war.
+++ der Wittwe
Unterzeichnung (AHoffman) (der damalige Pfarrer)
Johannes Weygel,
Kirchen Senior
AHoffmann, Pastor.
Im KB Kl-L, Sterberegister, gibt es ab 1808 rechts Spalten
für Geburt und Heirat, dort steht:
1750, d. 26. May
(Maulbach) geb. /
Cop.: 1776, d. 25. Juny.
+/#:
Maria Jocobina Franck, geb. Schmitt. Im Jahre Christi Achtzehnhundert und dreißig, den dritten July, Abends
neun Uhr starb Maria Jacobina,
weiland Herrn Johann Justus Franck,
gewesenen Schullehrers zu Kleinlinden hinterlassene Wittwe, in einem Alter von
sieben und achtzig Jahren, acht Monaten, acht und zwanzig Tagen, und wurde am fünften
July, Abends acht Uhr, Christlichem Gebrauche nach, zur Erde bestattet, in
Anwesenheit von: 1.Herr Schullehrer Philipp Daniel Weigel und 2.Herrn
Beigeordneten Johannes Volck, welche dieses Protocoll, nebst mir, dem Pfarrer,
unterzeichnet haben.
Geb.: 1742
6/10 Cop.: 1776.
Herr Rektor Rau nennt in seiner „Ehrentafel der
verstorbenen, ehemals in Klein-Linden definitv angestellten Lehrer der
Volksschule Klein-Linden“:
Justus Franck, gebürtig
von Romrod: 1790 - 19. 1. 1808.
HS, Band X, Seite 48:
Justus Franck von Romrod, bis 1790 Privatlehrer in Romrod,
1790 bis 1808 Lehrer in Klein=Linden, + 19. Januar 1808.
10. Johann Jakob
Philipp Münch, 1808-1812.
Johann Jacob Philipp
Münch, *22.07.1783, Watzenborn, +09.03.1828, Wieseck;
oo 11.03.1811 in
Klein-Linden
Ehefrau: Catharina
Elisabetha Krailing, *09.12.1785, Klein-Linden, +[??]
oo:
H. Johann Jacob Phil. Münch zeitiger Schullehrer zu Kleinlinden, Sohn von Hr.
Pfarrer Münch zu Burggemünden, alt 28 Jahre,
mit
Catharina
Elisabetha Kraijling, des Grosh. Schultheis Krailing daselbst einzige eheliche
Tochter, alt fünf und zwanzig Jahre, drei Monate.
Rau: 1808-1812 Lehrer in Klein-Linden, abgelöst 1812 durch Philipp Daniel Weigel.
HS,
Band X, Seite 82:
Johann
Jakob Philipp Münch von Watzenborn, Sohn des Präzeptors, späeteren Burg=Gemünder
Pfarrers Johann Christian Reinhard Münch, 1808 bis 1812 Lehrer in
Klein=Linden, 1812-1815 Lehrer in Ober=Seemen, 1815 bis 1820 erster
Lehrer in Allendorf
a. d. Lumda, 1820-1828 Lehrer in Wieseck, + 9. März 1828, alt 45 Jahre.
11. Philipp
Daniel Weigel, 1813-1859.
Johann Philipp
Daniel Weigel, *16.05.1783, Klein-Linden, +07.03.1859, Klein-Linden;
oo 14.07.1808 in
Klein-Linden
Ehefrau: Catharina
Elisabetha Reuschling, *01.06.1779, +09.05.1851, Klein-Linden.
Schullehrer in Linnes
1812 - 1859.
*/~:
Freytags, den 16ten May, Abends zwischen 8. und 9. Uhr;
E:
Johannes Weijgel, Christophs Enkel, und Susanna Elisabetha, beide Gemeinds- und
Eheleute dahier.
P:
1. Johannes Volck, Einwohner und Gemeindsmann zu Allendorff, Amts Hüttenberg.
2.
Philipp Manck, Philipp Mancken, Einwohners u. Gemeindsmannes zu Wieseck, ehel.r 2ter Sohn.
3.
Maria Catharina, Ludwig Weijgels, von Wredischen Hofmanns, ehel. Haußfrau von hier.
4.
Elisabetha, Jost Hofmanns, gewesenen Müllermeisters zu Allendorf, ehel.e älteste Tochter.
[Taufname:
Johann Philipp Daniel]
Y:
1797: Johannes Weigel, Gemeindeschreibers Sohn.
oo:
Philipp Daniel Weygel, Sohn von Joh Weygel, weil. Gem. M. Einw. u.
Gemeindeschreiber dahier, Soldat bei der ersteren(?) brigade Hessen, nach
vorgezeigter hoher Erlaubniß des Grosh. Hess. Ober Kriegs Collegs in Darmstadt,
dat: 17 Junius 1808, ohne vorhergegangene Proclamation, (indem er vorher schon
mit seiner Braut ein Kind gezeugt hatte,) mit seiner Braut
Catharina
Elisabetha, des Einw u G.M. Joh. Phil. Reuschling ältester ehl. Tochter
priesterlich getraut.
Die Wahrheit dieses Protocolls bezeugen nebst mir dem Pastor, der die
Trauung verrichtete, das junge Ehepaar mit ihrer Namensunterschrift, wobei
ausserdem der junge Ehemann erklärt, daß das aussereheliche von der Frau
gebohrene, nunmehr dreijährige Kind von ihm gezeugt u legitim sei.
Philipp
Daniel Weigel
AhoffmannPastor
+++
der Frau Handzeichen
+/#:
Mittags um zwölf Uhr starb Philipp Daniel Weigel, Großherzoglicher Schullehrer
dahier, alt fünf und siebzig Jahre, neun Monate und ein und zwanzig Tage.
Hassia
sacra, X, 48:
Philipp Daniel Weigel von Klein=Linden, Urenkel des obenerwähnten
Schulmeisters Johann Ludwig Weigel, zuerst Soldat im Artilleriekorps, 1812 bis
1813 Vikar, 1813 – 1859 Lehrer in Klein=Linden, + 7. März 1859.
12. Jakob Seip,
1859-1870(72).
Jakob Seip, * 14.07.1825, Ruppertsburg, + [?]
Hassia sacra, X, 48:
Jakob Seip, geb. 14. Juli 1825 zu Ruppertsburg, Sohn des Müllers Seip,
1843-1845 im Seminar, 1845-1848 Vikar der zweiten Schule, 1848 bis 1852 Vikar
der ersten Schule in Watzenborn, 1852-1855 Vikar in Hommertshausen und Silberg,
1855-1857 Vikar der ersten Schule, 1857-1859 Vikar der zweiten Schule in
Watzenborn, 1859-1862 Vikar, 1862-1872 Lehrer in Klein=Linden, geht 1872
flüchtig, wird 1872 in absentia zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt und abgesetzt.
Herr Rektor Rau nennt in seiner „Ehrentafel der
verstorbenen, ehemals in Klein-Linden definitv angestellten Lehrer der
Volksschule Klein-Linden“:
12. 1850-1870 Seib, der später
nach Amerika ging: Zu seiner Zeit wurde die Schule zweiklassig, aber nur mit
einem Lehrer.
Weiter nennt Herr Rau als
13. und 14. Lehrer: Leithäuser
und Otto. Sie hatten die
verwaiste Stelle von Großen-Linden aus mit zu versehen: 1870-1872.
Als 15. Lehrer nennt er: Schmidt,
von Treysa kommend: 1872-1883.
13. Heinrich
Schmidt, 1872-1881.
Heinrich Schmidt,
*16.06.1823, Nieder-Hörlen, +01.05.1881, Klein-Linden.
+/#: 1881:
Schmidt,
Heinrich, Lehrer, wohnhaft zu Kleinlinden, geboren den 16. Juni 1823, starb den
1. Mai 1881 Vormittags ½ 4 Uhr zu Kleinlinden und wurde daselbst kirchlich zu
Grabe gebracht durch den unterzeichneten evangelischen Pfarrer am dritten Mai
achtzehnhunderteinundachtzig, Nachmittags gegen sechs Uhr.
Hassia sacra, X, 48:
Heinrich Schmidt, geb. 16. Juni 1823 zu Nieder=Hörlen, 1840-1848 Vikar in
Eifa im Hinterland, 1848-1872 Lehrer in Laisa, 1872-1874 Vikar, 1874-1881 Lehrer
in Klein=Linden, + 1. Mai 1881.
14. Karl
Friedrich Wilhelm Karcher, 1883-1907.
Karl Friedrich Wilhelm Karcher, *18.01.1834
in Baden, +04.10.1913, Klein-Linden.
Im selben Jahr [1921] muß eine 6. Schulstelle
eingerichtet werden. In diese wird der Schulverwalter Richard Matthes aus
Haingrund im Odenwald eingewiesen.
1 Jahr später wird Albert Boßler 1. Rektor in
Klein-Linden. [Rudolf Weigel, Seite 68.]
17. Ludwig Keil,
1897-1933.
Rektor Rau: 19. Lehrer und Schulleiter Ludwig Keil, gebürtig von Ettingshausen (gestorben 1946): 1897-1933.
18. Friedrich Mönnig,
1908-1928.
Rektor Rau: 20. Lehrer und Rektor Friedrich Mönnig, gebürtig von Ilbeshausen (gest. 1950): 1908-1928.
19. Heinrich Möller,
1901-1945.
Rektor Rau: 21. Lehrer und Schulleiter Heinrich Möller, gebürtig von Angersbach (gest. 1948): 1901-1945.
20. Dr. Christoph
Crößmann, 1933-1939.
Rektor Rau: 22. Lehrer und Rektor Dr. Christoph Crößmann, gebürtig von Pfungstadt: 1933 bis zur Einberufung zum zweiten Weltkrieg im Jahr 1939. (vermißt im Osten).
[Hier erfolgen noch Ergänzungen. Die genauen Dienstzeiten der nun
folgenden Lehrer und Lehrerinnen müßen noch erforscht werden.
Fast alle der
hier Genannten habe ich persönlich gekannt.]
Katharine
(Käthe) Gärtner, 1928.
* 1899, Fronhausen; +
Tochter des Stellwerksmeisters Johannes
Gärtner und seiner Frau Katharine, geb. Wissmann.
Käthe Gärtner war
Handarbeitslehrerin in Linnes.
Richard
Matthes, 1921 -
* , +
Im selben Jahr [1921] muß eine 6.
Schulstelle eingerichtet werden. In diese wird der Schulverwalter Richard
Matthes aus Haingrund im Odenwald eingewiesen.
1 Jahr später wird Albert
Boßler 1. Rektor in Klein-Linden. [Rudolf Weigel, Seite 68.]
Lehrer Matthes unterrichtete mindestens
bis
1931 an der Volksschule Linnes.
Er schrieb: Aus der Vergangenheit Klein=Lindens.
Veröffentlicht in Heimat im Bild, Beilage zum Gießener Anzeiger, Jg.
1931, Nr. 15-17, 20, 21, 24, 25.
Hermann
Rau
* , +
Hermann Rau war Rektor der Linneser
Volksschule und Ortsgeschichtsforscher. Ich meine, er sei bei meiner Einschulung
1850 schon Rektor gewesen.
Wurde er von Helmut Will als Rektor abgelöst?
Ernst
Jung, um 1948 -
* 31.08.1914, Klein-Linden; + 28.02.1978,
KLein-Linden.
Ernst Jung war der Sohn des Linneser
Bürgermeisters Philipp Jung XVIII. und dessen Ehefrau Margarethe, geb. Dorfeld,
Schwester meiner Großmutter.
Er war mein Grundschullehrer in der 1. unf 2.
Klasse; ich durft nicht mehr "Onkel Ernst" zu ihm sagen, sondern mußte ihn mit
"Herr Lehrer Jung" anreden.
.......
Kilian, um 1950 - nach 1955
* , +
Lehrer Kilian blieb bis zu seiner Pensionierung an der Linneser Schule.
......
Breidecker, um 1952 -
* , +
Frau (Fräulein?) Breidecker war vmtl. die erste weibliche Lehrkraft in Linnes, die alle Fächer der Volksschule unterrichtete.
Paul Grundke,
1950 - 1961.
* 1895, Stralsund;
+ 1969, Gießen.
Der 1895 in Stralsund geb. Paul Grundke war von 1914-1918
Soldat in Nahost, Türkei und Palästina. Danach absolvierte er seine
Lehrer-Ausbildung, war 1920 zeitweise Schulverwalter in Butzbach, 1921-1928
Lehrer in Gunzenau im Vogelsberg. 1928-1934 war er Lehrer in Crainfeld im
Vogelsberg. 1934-1945 Lehrer an der Alten und Neuen Pestalozzi-Schule in Gießen,
und später Lehrer, Hauptlehrer und Schulleiter an der Mittelschule in Gießen.
Von 1950 bis 1961 war er Lehrer an der Volksschule Gießen-Klein-Linden,
1961 trat er in den Ruhestand und starb 1969 in Gießen.
Paul Grundke war verheiratet und hatte einen Sohn.
(Auskunft des Sohnes)
Helmut
Will, ca. 1957 - nach 1980.
* 05.11.920, Lützellinden; + 20.04.1989, Klein-Linden
Helmut Will war ab ca. 1957 Lehrer in
Linnes, später, bis nach 1980 Rektor der Brüder-Grimm-Schule,
die während seines Rektorats erbaut wurde.
Unter Rektor Will hatte die
Brüdfer-Grimm-Schule einen hervorragenden Ruf und war weit über Linnes bekannt.
Bärbel Rosenstock,
geb. Deppe, vor 1975 - nch 1990.
* 1938; +
um 18.09.2018, Allendorf/Lahn.
Bärbel Rosenstock war Pfarrerin und
Lehrerin an der Brüder-Grimm-Schule; auch Rektorin der Grundschulklassen 1-4.
Meine beiden Töchter verdanken ihr viel.
Christa
Jung, geb. Will, um 1983 -
* 05.01.1952
Christa Will ist eine Tochter von Rektor Helmut Will. In Linnes war sie Grundschullehrerin.
Hanno
Müller, - 2002.
* 1948
Hanno Müller unterrichtete
Chemie,
Physik und Geographie an der Brüder-Grimm-Schule in Kleinlinden. 2002
mußte er wegen einer schweren Erkrankung in Pension gehen.
Hanno
Müller schrieb sehr viele Familienbücher und seit einigen Jahren erforscht er
das Leben der jüdischen Mitbürger in vielen Orten Oberhessens.
Heute unterrichten, lt. Internetseite der Brüder-Grimm-Schule, 46 Lehrer & Lehrerinnen dort.